Wenn ich 'Heimweh' sage, sag ich 'Traum'

Projekt mit Kristina Schwarzwald (Chernaya Rechka)

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Das gemeinsame künstlerische Projekt von Linda Leine und Kristina Shvartsvald erforscht und reflektiert gegenwärtig die Heimat, die Sehnsucht nach dem Heimatland und der Kultur des Einzelnen. Der Mensch ist bis zu einem gewissen Grad ein Produkt seiner Kultur. Alles, was ihn im Moment seines Heranwachsens umgibt - die Farbe des Himmels, die Art der Pflanzen, das Klima, der örtliche Dialekt, die Architektur, die Musik, das Essen, kurz: alle kulturellen Merkmale - all das prägt sich ein für alle Mal in sein Herz ein, als etwas, das ihm lieb und wert ist, etwas, mit dem der Mensch sich selbst, seine Zugehörigkeit und sein Glücksgefühl verbindet. Wenn man diesen vertrauten Elementen begegnet, sei es in der Realität oder in der Erinnerung, wo auch immer man sich befindet, wird man von einem Gefühl der Nostalgie übermannt.


Die Kunst ist in der Lage, Wunder zu vollbringen, indem sie die Grenzen von Raum und Zeit durchbricht und uns augenblicklich in andere Zeiten und geografische Koordinaten versetzen kann.


Der abschließende performative Akt des Projekts lässt den Besucher gegenwärtig in den Geist der lettisch-ukrainischen Kultur, der slawischen und baltischen Narrative eintauchen. Und er wirft auch im Inneren des Betrachters Fragen nach der ganz eigenen Definition von Heimat, nach der eigenen Identität und nach der eigenen Nostalgie auf.

Linda Leine, Pianistin aus Lettland, gibt gegenwärtig die Kompositionen des lettischen Komponisten Georgs Pelēcis wieder, die den Jahreszeiten gewidmet sind - das sind viele Jahre lang erlebte lettische schneereiche Winter, regnerische Herbsttage, heiße Sommer und Frühlinge, die Hoffnung und Glauben an das Leben geben, sowie einen Zyklus „Kitsch Musik“ von ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov vorträgt. 

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Während Linda Leine auf dem Klavier spielt, wird gegenwärtig auf die Wand hinter ihr ein Video projiziert. Für den Moment der Performance wird der Raum plötzlich zum Raum in Riga - durch den Klang und die Visualisierung. Linda spielt in der Ausstellungshalle, in der Gemälde und Fotografien von Kristina ausgestellt sind, die das Thema Nostalgie repräsentieren. Es handelt sich um lettische und ukrainische Landschaften, stilisiert durch Bilder im alten Stil, wie eine Spur der fernen Vergangenheit, die speziell für das Projekt geschaffen wurde. Kompositionen, die Menschen einschließen, die in diesen Landschaften zu verschwinden scheinen, sich in ihnen auflösen und sozusagen halb existieren, diese Länder in ihren Träumen sehen: Schließlich ist Nostalgie nur im Zustand der physischen Nichtanwesenheit möglich, wobei wichtige verbindende Elemente mit der Anwesenheit im Jetzt unterbrochen werden. Zusätzlich zu den visuellen Arbeiten werden Blumen in der Halle aufgestellt, in feuchter Erde, aber ohne Töpfe - als Symbol für individuelle Leben, die ihren ursprünglichen Ort verlassen haben, aber ihre Erde, die ihnen Leben gibt, behalten haben.

Kristina Schwarzwald

Kristina Schwarzwald (alias Chernaya Rechka) ist eine unabhängige Künstlerin aus Kiew, Ukraine. Sie wurde 1994 geboren, studierte Kunst in der Werkstatt des bekannten Kiewer Künstlers Anatoliy Tverdoy und beendete die Schevchenko-Kunstschule in der Fakultät für Malerei. Nach ihrem Abschluss setzte sie ihr Studium allein fort, übte und erforschte alte Meister. Ihre Werke befinden sich in Privatsammlungen auf der ganzen Welt.
 
In ihren Gemälden analysiert sie, wie die Realität zum Mythos wird und die feinen Definitionslinien des Existierenden und des Fiktiven auf diese Weise überwunden werden. Ihre gesamte künstlerische Erfahrung basiert auf einer nie endenden wachen Betrachtung der Welt.
Ihre Kunstwerke spiegeln den ewigen Fluss der Formen der Materie, die Verflechtung der existenziellen Bedeutungen von allem auf der Erde wider. Das Motiv ihres monochromen Liedes erzählt von der illusorischen Natur des Bewusstseins. Wie oft wird eine logisch aufgebaute Kette des Lebens durchbrochen und wir sehen eine vollkommene, unerklärliche Leere, die unseren Geist in einen undefinierten Raum entlässt? Es scheint, dass die Vision getrennt von den Sehenden/Betrachtenden existiert. Mit dem Ergebnis ihrer unabhängigen Existenz kann man sich in ihren Werken vertraut machen.

Ausstellungen
2017 Online-Gruppenausstellung 'Landscapes', Colors of Humanity Art Gallery
2018 Gruppenausstellung 'Open Exhibition' in der NN Contemporary Art gallery, Northampton, UK
2021 VR-Ausstellung BLINK ART WEEK

Publikationen
2017 - Cover des '43 Magazine', 1. Ausgabe, Taiwan 2017 - 'Avarage art' magazine, Ausgabe #16, UK
2018 - vorgestellt auf Behance (kuratierte Galerie für bildende Kunst)